Langsam & mutig oder gar nicht

Was für ein spannungsgeladenes Fest.

Lauter Gäste, die unterschiedliche Wünsche haben.

Die Sonne will mit Uranus Explosionen machen, der Mond und Jupiter stehen auf der anderen Seite des Raumes und schauen ein bisschen ängstlich zu, denn sie wollen mit allen friedlich zusammen sein. Sie mögen keine lauten Worte und auch keine wilden Überraschungen.

Sie haben dafür die Vision von einem Raum, in dem alle sich mögen und sich das zeigen. Sie wollen auch grundlegende Höflichkeit eingehalten wissen, Begrüßungen, Bedankungen, Erkundigungen, ob etwas für den andern in Orndnung ist, Respekt vor anderen Meinungen, und so weiter.

Urnaus und die Sonne finden diese Vision langweilig und setzen sich darüber hinweg, indem sie machen, was sie wollen. Das macht Uranus sowieso immer, und damit steckt er jetzt gerade die Sonne an.

Die Sonne in Widder ist von alleine schon energiegeladen und macht vor allem das, was sie will. Wenn sie dann aber, wie in diesem Frühling, ganz nah an Uranus heranwandert und beide ihre nach außen gerichtete, sich immer zeigen wollende und ungeduldige, am liebsten immer freie Energie verbinden, dann spürt man das auf der Erde sehr deutlich.

Denn zugleich ist bei Vollmond die andere große Energieversammlung geneu gegenüber, im Zeichen Waage, das Vermittlung und Einigung wünscht. Waage ist zukunftsorientierter und will, dass man sich auch nach der wilden Nacht oder dem Auslandsjahr nocht kennt und begegnet. Das bedeutet für die Waage nichts Spezielles, es ist einfach ihre Art, sich zu verhalten. Sie weiß, dass wir alle verbunden sind und weil sie es weiß, fällt es ihr nicht leicht, Türen zu schlagen oder Nein zu sagen, aus einem Projekt auszusteigen oder eine Freundschaft zu beenden.

Und so wie die Waage irgendwann lernt, Nein zu sagen und zu benennen, was sie nicht mag oder nicht will, lernt auch irgendwann die Widdersonne, Rücksicht zu nehmen und zuzuhören.

Sogar Uranus wird es lernen.

Auch wenn sie jetzt gerade wie aufgedrehte 15jährige in ihrer Ecke der Party stehen und mit großen Augen vielversprechend in den Raum schauen, laut reden, laut lachen und Gläser umschmeißen, auf Füße treten, und einfach aus vollem Herzen Unruhe stiften, während sich Jupiter auf der anderen Seite mit dem Mond peinlich berührt abwendet und wahrscheinlich bald geht.

Nein, Moment! Sie sind schon gegangen. Es war einfach zu laut und ungemütlich.

Ich hab sie eben vor der Tür gesehen, dort brannte eine Kerze und sie hatten sich nochmal Nachtisch geholt, es sah ganz romantisch aus.

Es gibt ja auch noch anere Gäste.

Venus, ganz schüchtern heute, in einem etwas überholten Stil gekleidet, als hätte sie heute eher verträumt ihre Kleider ausgesucht, und man merkt ihr an, dass sie lieber zu Hause wäre. Außerdem nervt es sie, dass Saturn die ganze Zeit so streng rüberguckt, wie ein Vater, der nicht will, dass die Tochter Spaß hat. Das nervt wirklich. Er steht schon eine gnaze Weile so, und je mehr Venus sich abwendet, natürlich ohne es zu offensichtlich zu machen, denn das ist ihr unangenehm, desto mehr rückt Saturn weiter, dass er sie nicht aus dem Blick verliert.

Man bekommt das Gefühl, Venus braucht Urlaub von der Gesellschaft.

Und so ist es. Eigentlich hat sie Bauchschmerzen und will alleine sein. Außerdem tun ihre Füße weh.

In einer Ecke steht auch noch ganz alleine eine Person, die gar keinen Bock auf irgendwelche Gespräche hat. Ähnlich wie Saturn, irgendwie streng, aber weniger autoritär, steht dort der Mondknoten ind Jungfrau.

Er denkt die ganze Zeit darüber nach, wie es sein kann, dass alle vergessen, auf ihren Körper zu achten und einfach maßlos trinken, essen, extrem überdreht sind. Der Mondknoten weiß zwar, dass es jeden Vollmond so ist, alle geraten außer Rand und Band. Ein Naturgesetz.

Aber es scheint, als wäre der Mondknoten jetzt besonders irritiert, weil er jetzt bereits seit eineinhalb Jahren in dieser Phase ist, sich zu fragen, warum alle so unvorsichtig sind und alle immer wieder sachte und manchmal etwas lauter darauf hinweist, wie kostbar ihr Körper ist und wie wichtig Details sind und wie schön es ist, sich vollständig gesund und verantwortlich für das eigene Wohlbefinden zu fühlen – Der Mondknoten ist es einfach ein bisschen leid. Es hören halt nie alle zu.

Er freut sich schon, denn ab Mai darf er in Löwe stehen und uns eineinhalb Jahre lang daran erinnern, kreativ zu sein, unsere eigenen Geschichten zu schreiben, wir selbst zu sein und nur auf unser Herz zu hören.

Aber war da nicht noch jemand?

O ja, Mars! Mars steht lässig an ein Sofa gelehnt und ist ganz bei sich.

Er strahlt tiefe Ruhe, Stierkraft und Erde aus. Das macht ihn für viele interessant, wo sie doch fast alle so überdreht sind und ein bisschen neben sich stehen. Es redet auch gar nicht, er steht nur da. Tanzen, nein, trinken, ein bisschen, er ist irgendwie ein Baum. Ein bisschen ähnlich und mit ihm in einer Art stiller Einverständnis verbunden ist Pluto.

Die beiden sind die einzigen, die nicht ausrasten – wie Sonne und Uranus – oder fliehen müssen, wie Mond und Jupiter vor einer Weile. Wie Venus in ein paar Minuten, wenn ihr Glas leer ist.

Pluto ist wie Mars sehr ruhig. Man könnte sagen, er hat sich im Griff, er weiß, was er ist.

Welches Verhalten ihm steht. Während Uranus und die Sonne weiter abgehen, scheint er abzuwarten. Er ist ein bisschen wie ein gestandener Mann, eine in sich ruhende, sehr charismatische Kraft. Seine Augen wirken tief und wach, aber auch so, als hätten sie Schmerz erlebt.

Pluto ist faszinierender als der Rest.

Mars hat eine Art jugendliche Kraft, die er ausstrahlt. Mit seinem muskulören Körper und dem dunkelgrünen Shirt, aber auch der Wärme, sie von ihm ausgeht, beschäftigt er die anderen Gäste.

Anders als Pluto ist er ein Symbol gesunder Lebenskraft, er ist Stärke, er ist Vitalität.

Seine Wangen sind ein wenig gerötet, er hat keine Augenringe und man hat den Eindruck, er könnte jederzeit einen Handstand, eine intensive Yogaübung oder eine Abfolge von Karateübungen ausführen. Das lauert in ihm, das sieht man ihm an.

Zurück zu dieser magischen Ausstrahlung von Pluto: Während er dem Geschehen ganz leicht gelangweilt zuschaut, dabei in sich ruht, scheint er alles zu durchdringen, in seiner Wahrnehmung findet alles Platz. Er saugt alle Eindrücke auf, registriert sie dabei exakt und verarbeitet sie schnell. Nichts entgeht ihm. Nichts irritiert ihn.

Er ist wie ein Lexikon des Menschseins. Er weiß um die vielfältigen Erscheinungsformen der Emotionen, um die Verhaltensfacetten der Menschen, um ihre Ängste und Zwänge, die in ihrem Unbewussten Richtungen festlegen, ohne dass die meisten sich dessen bewusst sind.

Pluto kennt die Segen und funkelnden, erst spät erkennbaren Schätze, die sich unter der Oberfläche von Lebenskrisen, Trennungen, Krankheiten und großen Veränderungen verbergen. Er weiß, es geht darum, hinzuschauen, nicht lockerzulassen und nicht vor Angst die Augen zuschließen.

Vor allem nicht vor dem eigenen Schmerz, dem eigenen Kranksein, dem eigenen Ohnmachtsgefühl.

Pluto ist weise wie eine Eule, alterslos wie ein Drache, tief wie ein Ozean und unzerstörbar.

Er weiß, wie man unzerstörbar wird. Wir können es machen wie er.

Hinschauen, stehen bleiben, wenn sich ein Abgrund auftut, und beobachten, um zu verstehen.

Pluto weiß, dass all diese hochfliegenden und unglücklich gefärbten Gefühle, alle Vollmonde und Rückläufigkeiten der Planeten dazugehören, und gleichzeitig sind sie nicht alles.

Es gibt etwas Ewiges, darüber hinausgehendes, und das hat Pluto gesehen.

Das ist es, was ihn so faszinierend macht, das ist seine Stärke.

Er hat alles gesehen, er kennt den Tod, er kennt alles, wovor Venus, Mond und Uranus wegrennen wollen. Es kennt die Rückseite des Lebens. Er hat lange dort gelebt.

Wenn wir über die extremen Phasen des Vollmonds und der täglich wechselnden, immer verschieden intensiven planetarischen Spannungen und Verbindungen hinwegsehen wollen, und uns nicht in allen von ihnen verheddern und verlieren wollen, brauchen wir unseren eigenen Pluto.

Wir brauchen die Zeit, Geduld, Ruhe, und den Mut, in die Wunde zu schauen.

Bei ihr zu bleiben, bis sie geheilt ist. Auch wenn es ein Leben lang dauert, auch wenn es Jahre dauert. Pluto bleibt. Es ist wie Drachenblut auf der Haut, wenn man Pluto in sich gefunden hat.

Nichts kann einen jemals mehr zerstören, bedrohen, beängstigen.

Ich wünsche Euch, dass Ihr diese ewige, mutige Kraft in Euch spürt.

Mit frühlingshafter Liebe und Erneuerungsgefühlen,

auf einen weisen, großen und schönen April!

Luisa

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Hier ist Frieden

 

Willkommen in der Kälte! Die helle, zauberhafte Schönheit des vollen Super-Mondes befindet sich mitten in einem eisiger November. Gelbe leuchtende Blätter bedecken die Wege. Wir brauchen Wärme und Gemütlichkeit als Gegenzauber gegen die Kälte draußen.

Gemütlichkeit ist auch eine der Geheimzutaten, die dieser Stier-Vollmond für uns vorrätig hat. Das Zauberwort heißt: Zeit nehmen. Es geht um die Freude an den kleinen Schritten. Es geht um Hingabe. 

Hingabe. An jeden Moment.

An das Aufwachen, das Anziehen, das Teetrinken, das Telefonieren, das Duschen, das Frühstück vorbereiten. An das Arbeiten, den Blick in die Sonne, den Himmel, auf die Straße, Hingabe an das Gemüseschneiden, das Lachen, das Sprechen, das Begrüßen und Verabschieden von anderen Menschen. An das Essen, das Sehen und Hören und Schmecken. Hingabe an jeden Moment.

Stier ist das Zeichen der 5 Sinne. Sinneswahrnehmungen funktionieren nicht in Eile. Sie möchten Hingabe und Zeit. Sie möchten, dass wir ihnen Zeit geben. 

Was riechst Du am Liebsten? Was schmeckt Dir am besten? Was fühlst Du am liebsten auf Deiner Haut? Was hörst Du am Liebsten? All das genau zu verfolgen ist jetzt die beste Medizin. 

Denn der Stier-Vollmond passiert genau in dem Moment, wenn Sonne und Mond im Himmel in entgegengesetzten Richtungen stehen, wenn man von der Erde schaut. Auf der einen Seite die Sonne im Zeichen Skorpion. Es steht für Abschied, Tiefe, Gefühl, Hingabe an ein Gegenüber, und die Themen Dunkelheit – Abschied vom Licht – Finden des Lichts in uns sind für das Zeichen Skorpion wichtig. Das heißt für jede und jeden von uns, da wir alle Zeichen in unserem Horoskop haben und alle Teil unseres Wesens sind. 

Unser Skorpionanteil beschäftigt sich mit Gefühlen wie unendlicher Liebe, ernsten Liebesbeweisen, ernsthafter Hingabe, Abschied von Phasen, Momenten & Personen, Trauer, intensive Zusammengehörigkeit und Verschmelzung mit den Geliebten. Es steckt viel Tiefe und viel Ernst, viel Leidenschaft und viel Hingabe in unserem Skorpion-Herz.

Dieses mutige und tiefsinnige Krokodil in uns ist voller Kraft, die in all den genannten Bereichen in Erscheinung tritt. Außerdem ist Skorpion ein enorm kreatives Zeichen. Wir tragen also auch eine große kreative Ader in uns, die außer im Stier und im Löwen auch im Skorpion ganz besonders leuchtet. Unser innerer Skorpion kann dazu neigen, Dinge zu ernst und zu verbissen zu sehen, weil er mit allem sehr intensive Gefühle verknüpft. Das kann zu Kämpfen und Schmerzen und Krämpfen führen. Und es bleibt nicht dabei. Entweder steigert sich dieses Verhalten zu einer Besessenheit und lässt dann die Person, die darin steckt, nicht mehr los – oder wir kommen an den Punkt, an dem wir erkennen: Ich muss mich lösen. Ich klebe fest. Dann kann die Weisheit des Stiers dazutreten und leise und sanft sagen: Hey, hier bin ich. Es ist alles ganz gut. Du kannst Dich an mich anlehnen und weinen, Du kannst mit mir reden, Du kannst Dich jetzt mal hinlegen, ich bin bei Dir.

Der Stier ist Medizin für die Gefühle und Verhaltensweisen des Skorpions. Der Stier ist zart, sanft und liebevoll, wie eine Kuh und voller Geduld. Diese Geduld kann die erzürnten oder verletzten Gefühle erden und mit Liebe betrachten. Besänftigung. Umarmung. Zärtlichkeit. Wärme. Umhüllende und geduldige Liebe.

Natürlich kennt der Stier  – die Kuh – ebenfalls eigene Herausforderungen, wie ängstliches festhalten an Materiellem, wie Vernarrtheit in vermeintliche Sicherheit oder stures Beharren auf Traditionen oder bestimmten Genussformen. Jedes Zeichen verfügt über glückliche, weise Ausdrucksformen und über unglückliche, noch nicht weise gewordene.

Zum Stier-Vollmond im November ist es gut, sich Zeit zu nehmen, in sich zu spüren, wo wir mit beiden Kräften stehen. Wie geht es meinem sanften, liebevollen und langsamen Stier? Wie ausgeruht, gemütlich und genährt fühle ich mich? Was möchte ich mir Gutes tun? Wo kann ich mich mehr lieben, mehr pflegen, mehr genießen?

Und dann nach dem inneren Skorpion schauen: Wie geht es mir mit meinen großen Gefühlen? Wo sind sie? Kann ich sie teilen? Stecken sie fest? Wo könnte ich sie zeigen?  Bin ich in Frieden mit meinen engsten Beziehungen? Habe ich mich in etwas verbissen? Bin ich zu tief drin? Kann ich noch atmen? Was kann ich beenden, damit mein Herz leichter wird?

Die sanfte, geduldige Kuh und der kraftvolle, mutige Skorpion: Diese beiden Stärken in uns sind in den Vollmondtagen besonders laut. Wenn der Kosmos mit allen Planeten ein Sender ist, dann sind wir die Empfänger des langsamen, schnellen, zarten und wilden Stier & Skorpion Sounds. Was machen wir daraus?

Lasst uns mit ganz offenen Sinnen und viel Hingabe an jeden Moment diese Tage erleben.

Ich freue mich über uns! Alles Liebe durch die Vollmondnacht!

xoxo die astrologin

 

 

Unter dem Teppich liegt das Gold

Auftritt für den Stier

Wir haben Vollmond, wieder mal. Diesen Monat steht er im Zeichen Stier, das sich für wertvolle Dinge im Haus oder am Körper, auf dem Konto, in der Spardose interessiert. Für ihn ist es das Allerwichtigste, dass sein Besitz und seine Sicherheit dauerhaft sind. Als geduldiges, langsames Erdzeichen kann er seinen Erfolg erreichen, indem er ausharrt, jahrelang wartet, auf seiner Meinung beharrt, insistiert. Besonders liebe ich sein instinktives Bedürfnis, Dinge gut und solide aufzubauen. Sie so zu machen, dass sie bleiben, ob es nun eine Beziehung, ein Haus, ein Objekt oder ein Garten ist.

Auch wenn es nicht immer das beste Rezept ist, sucht der Stier die ihm so wichtige Sicherheit vor allem, indem er festhält. Daraus können Sturheit oder Ängstlichkeit werden, Materialismus oder die Unfähigkeit, mit Wandel umzugehen oder etwas Altes loszulassen. Sich dem Wandel hinzugeben.

An dem Punkt betritt ein weiteres Zeichen die Bühne, ein Experte für Wandel und Veränderung: Der Skorpion. Zu dieser Jahreszeit steht die Sonne im Skorpion, und alle Skorpionkinder haben gerade Geburtstag. Happy Birthday, liebe Skorpione!

Wir kriegen weniger Sonnenlicht ab, verbringen mehr Zeit im Haus und alleine, haben plötzlich mehr Raum zum Nachdenken, Lesen, nach innen schauen… Dann gibt es die Feiertage für das Gedenken an die Gestorbenen und das Fest der ausgehöhlten Kürbisse, el Día de los Muertos, Leute malen sich Totenköpfe aufs Gesicht, und alles sieht nach Skorpion aus: Abschied, Verwandlung. Innenleben. Bewusstsein für das Leere, das Ferne, das Vergangene und das Dunkle. Alles superwichtig, aber nicht super attraktiv. Der Skorpion ist also weniger hip als der Stier. Finde ich ungerecht.

Jedenfalls treffen sich jetzt zum Vollmond diese beiden Pole, der Hier-und-Jetzt-Stier, nüchtern und ausdauernd, mit dem tiefer blickenden und durchdringenden, fordenden Skorpion. Das heißt übersetzt: Wir neigen dazu, unseren Blick auf die Sicherheitsbedürfnisse und die materiellen Beweise unseres Wertes zu reduzieren und das andere, größere, das ungreifbare Wertvolle, zu verdrängen. Es scheint das Wichtigste auf der Welt zu sein, ein festes Einkommen, garantierte monatliche Überweisungen und genug Puffer für unsere ängstliche Seite zu haben. Was daneben aber mindestens genauso wichtig ist: Etwas zu tun, was uns im Innenleben, in unseren einsamen Zeiten nährt. Etwas zu haben, was uns das Gefühl von Ganzheit und innerem, ganz persönlichem Reichtum gibt. Die Sonne und auch Venus stehen jetzt im Skorpion und erinnern uns daran, dass es mehr gibt als ein Bankkonto und einen im Voraus gebuchten Urlaub auf einer Insel und eine sichere Rente, das uns glücklich macht.

Der Stiermond fordert: „Gib mir mein Geld, gib mir meinen Rentenbescheid, ich brauche Beweise, dass ich in Zukunt nicht arm sein muss. Ich brauche das Gefühl, 100 % gut versorgt zu sein. Ich bin froh, wenn ich all das habe, denn das ist alles, worauf es ankommt, meine Kinder, meine Familie und mein Haus, der Rest interessiert mich nicht. Jetzt will ich erst mal Mittag essen.“

Kopfschüttelnd entgegnen die beiden Planeten im Skorpion: „Moment mal, da gibt es noch viel mehr: Was ist mit dem Streit mit deiner Tante und außerdem hat doch deine Chefin neulich so komisch geguckt, und was stellst du dir eigentlich vor, du kannst doch nicht nur wegen dem Gehalt jeden Morgen zu dieser Arbeit gehen, das ist dir doch lange nicht mehr genug, du bist doch total unzufrieden, so unterfordert! Schau doch bitte mal genau hin! Das ist doch nicht genug für dich! Du willst doch viel weiter! Du willst doch Erfolg haben mit dem, was du liebst, mit dem, was du bist, und nicht mit irgendwelchen Stellen, die so eine Lösung nur für das Geld sind … Ich verstehe dich nicht, Stiermond, es ist alles viel komplexer und du kannst nicht immer nur an das Geld denken! Was ist mit dem echten großen tiefen Glück? Willst du das nicht endlich mal suchen gehen?

So ähnlich könnten beide Seiten in diesen Tagen miteinander reden, auch in unseren Erlebnissen und Gefühlen, Träumen, Begegnungen und Gedanken. Und es muss nicht um Arbeit gehen, sondern kann auch eine Beziehung, eine Lebenseinstellung oder etwas anderes betreffen. Der Stiermond will seine Ruhe und beruhigende Stabilität, die Skorpionsonne und Venus wollen Verwandlung in Richtung Vollkommenheit, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, und vielleicht auch Konfrontation mit dem, was nicht mehr passt. Diese Spannung ist ein Merkmal der Vollmondzeit, und eine große Chance – nämlich nicht weiter im Scheuklappen-Stier-Modus zu leben, sondern mal genau zu prüfen: Bin ich ganz? Bin ich ehrlich zu mir? Bin ich gut zu mir? Bin ich bei mir? Wie fühle ich mich in meinem Körper?

Große Unterstützung für diese Zeit des Potentials kommt von zwei weiteren Planeten, die große körperliche Kraft und kompromisslose Verwandlungs-Energie ins Spiel bringen: Pluto und Mars, beide verbündet im Erdzeichen Steinbock.

Mars ist die reine Körperkraft, unser Antrieb, unser Handeln und unser Drang, weiter zu kommen. Ohne Mars würden wir depressiv im Bett liegen und gar nix gebacken kriegen. 

Pluto ist unsere Fähigkeit, nicht aufzugeben, immer weiterzumachen, solange zu arbeiten, bis wir an dem Punkt sind, wo wir hinwollten, seit wir denken können. Er ist unser Drang, zu wachsen und uns durch nichts und niemand besiegen zu lassen. Ein starker Überlebens-Instinkt und die Begabung, anderen in schweren Zeiten beizustehen und uns selbst durch solche Zeiten durchzuschlängeln. Ohne Pluto würden wir alle wahrscheinlich den ganzen Tag jammern, nur die Alltagsprobleme sehen, nicht für möglich halten, dass man an Schwierigkeiten wachsen kann und erst recht nicht daran glauben, dass nach einem Tal der Krankheit/ Trauer/ Verluste irgendein Licht auf uns wartet, geschweige denn ein triumphaler Aufstieg auf den schönsten Berg, den wir je gesehen haben …

Kurz gesagt: Es bleibt uns heute und in den kommenden Vollmondtagen gar nichts anderes übrig, als doch mal genau hinzuschauen. Und diese Mars-Pluto-Unterstützung verstärkt unsere Fähigkeit, das Gesehene umzusetzen, wie immer auch dies aussehen mag. Damit meine ich nicht, dass wir alle irgendwelche wilden Aktionen, Lebens-Umbrüche oder so starten, sondern eher, dass sich unsere eigenen Erkenntnisse zu den Themen persönliche Stabilität und Ganzheit harmonisch in entsprechende Handlungen, Schritte und Begegnungen verwandeln lassen. Ganz gut, oder?

Ich wünsche euch ganz viel Loslassen – das macht Platz für neue Möglichkeiten, ich hab das selbst getestet: Je öfter man die Zügel der Lebens-Kontrolle mit Absicht aus der Hand legt, desto mehr Raum entsteht für „Zufälle“, die genau das ermöglichen, was man gerade sucht. (So kam meine neue Arbeit auf dem Silbertablett zu mir, ohne dass ich irgendwas machen musste.)

Ok. Lasst euch schön beregnen und bewegen von der kraftvollen, konstruktiven, mutigen Stimmung am Sternenhimmel!

Alles Liebe für den November!